Symptome einer Sorbit-Intoleranz
Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen oder Beeren gehören zu einer gesunden ausgewogenen Ernährung. Doch was tun, wenn sich nach dem Genuss von Früchten regelmäßig Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen einstellen? Betroffene stoßen schnell auf eine Sorbit-Unverträglichkeit als mögliche Ursache. Das liegt nahe, denn Sorbit ist in vielen Früchten enthalten.
Was ist Sorbit?
Sorbit ist ein Zuckeralkohol, der in den meisten heimischen Obstsorten vorkommt. Er wird auch künstlich hergestellt und als Zuckeraustauschstoff in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt.
Sorbit wird langsamer verdaut als normaler Zucker (Glukose) und verursacht daher keinen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das macht es besonders geeignet für Menschen mit Diabetes, die ihren Blutzuckerspiegel stabil halten müssen.
Die gleiche Menge Sorbit hat wesentlich weniger Kalorien als normaler Zucker. Sorbit wird außerdem von Bakterien im Mund kaum verstoffwechselt. Dadurch trägt es nicht zu Karies bei. Aus diesen Gründen wird es in vielen Lebensmitteln als kalorienarmer und zahnfreundlicher Ersatzstoff für Zucker verwendet.
Da Sorbit im Darm nur teilweise aufgenommen wird, kann er in größeren Mengen Blähungen und Durchfall verursachen. Bei Menschen mit einer Sorbit-Unverträglichkeit genügen dafür auch kleinere Mengen.
Wo ist Sorbit drin?
Sorbit ist in allen heimischen Obstsorten enthalten: Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Kirschen, Beeren.
Es gibt aber auch Früchte, in denen Sorbit NICHT enthalten ist: Ananas, Bananen, Orangen und Kiwis.
Auch einige Gemüsesorten wie Avocados, Blumenkohl, Sellerie, Schneeerbsen, Süßkartoffeln und Pilze enthalten Sorbit. Die Mengen sind jedoch nicht so groß wie bei Obst.
Bei Gemüsesorten wie Auberginen, Brokkoli, grünen Bohnen und Rosenkohl sind die Mengen an Sorbit so gering, dass sie Menschen mit Sorbit-Intoleranz oft gut vertragen.
Sorbit wird schließlich vielen industriell hergestellten Lebensmitteln als Süßungsmittel zugesetzt: in „zuckerfreien” Kaugummis und Bonbons, in Produkten für Diabetiker, zum Beispiel Diabetiker-Schokolade, in Kuchen, Keksen oder anderen Backwaren.
Was ist Sorbit-Unverträglichkeit?
Sorbit-Unverträglichkeit ist eine Verdauungsstörung, bei der der Dünndarm Schwierigkeiten hat, Sorbit richtig aufzunehmen. Statt in die Blutbahn gelangt das Sorbit in den Dickdarm, wo es von Bakterien zersetzt wird. Dies führt zu Gasbildung und einem erhöhten Einstrom von Wasser, was Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Völlegefühl auslöst.
Welche Ursachen hat Sorbit-Unverträglichkeit?
Die Ursache für die Beschwerden ist eine Stoffwechselstörung. Diese bewirkt, dass es im Dünndarm nicht genügend spezielle Transportproteine gibt, die für den Transport von Sorbit ins Blut verantwortlich sind.
Der menschliche Darm ist generell nicht auf große Mengen an Sorbit ausgelegt, da Sorbit natürlicherweise nur in geringen Mengen in der Nahrung vorkommt. Daher ist die Kapazität dieser Transportproteine ohnehin begrenzt. Menschen mit Sorbit-Unverträglichkeit haben meist genetisch bedingt besonders wenige oder weniger aktive Sorbit-Transporter. Erkrankungen oder Entzündungen des Darms oder ein Ungleichgewicht der Darmflora können die Funktionsfähigkeit der Transporter zusätzlich beeinträchtigen.
Sorbit-Unverträglichkeit ist in der Regel nicht heilbar. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Symptome zu kontrollieren und ihre Verträglichkeit zu verbessern.
Wie finde ich heraus, ob ich an einer Sorbit-Unverträglichkeit leide?
Wer unterschiedliche Obstsorten nicht verträgt, stößt nach einer Netzrecherche schnell auf zwei mögliche Ursachen: Neben einer Fruktose-Unverträglichkeit ist das die Sorbit-Unverträglichkeit. Viele Betroffene verzichten nach einer entsprechenden Selbstdiagnose komplett auf Obst. Oft hören die Beschwerden in der Folge nicht auf – weil die Selbstdiagnose falsch war oder weil die Diäten nicht richtig durchgeführt wurden.
Warum du nicht auf Selbstdiagnosen bauen solltest und wie du mit einem Atemtest Klarheit gewinnst, liest du in unserem Beitrag zur Diagnose von Sorbit-Unverträglichkeit.
Über die richtige Diät zur Therapie von Sorbit-Unverträglichkeit liest du in diesem Beitrag.