Sorbitintoleranz – So linderst du deine Beschwerden.
Sorbit-Intoleranz bedeutet, dass man eine Vielzahl von Lebensmitteln nicht verträgt. Das Kohlenhydrat ist in den meisten Obstsorten, als Süßstoff in industriell hergestellten Lebensmitteln und in geringerer Menge in Gemüsen enthalten. Essen Betroffene sorbithaltige Lebensmittel, folgen regelmäßig Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen.
Eine Heilung von Sorbit-Intoleranz, auch Sorbit-Unverträglichkeit genannt, ist derzeit nicht möglich. Doch Betroffene können ihre Beschwerden deutlich lindern, indem sie ihre Ernährung anpassen. Die gute Nachricht: Ein kompletter Verzicht auf alle sorbithaltigen Lebensmittel ist nicht nötig.
Bevor du eine gezielte Diät angehst, solltest du zunächst über einen Atemtest sicherstellen, ob bei dir tatsächlich eine Sorbit-Intoleranz vorliegt.
Die Restriktionsphase – auf Sorbit und andere Polyole verzichten.
Wurde bei dir eine Sorbit-Intoleranz festgestellt, empfehlen wir dir eine Diät: Für etwa vier Wochen verzichtest du dabei auf alle Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Sorbit. Das ist die sogenannte „Restriktionsphase”. Bei den meisten Betroffenen bessern sich nach dieser Diät die Beschwerden deutlich.
Sorbit ist ein Zuckeralkohol. Zuckeralkohole, auch Polyole genannt, haben weniger Kalorien als Zucker und werden deshalb oft als Zuckerersatz in „zuckerfreien” oder „low-carb” -Produkten eingesetzt. Besteht eine Sorbit-Intoleranz, sind auch die anderen Zuckeralkohole mit Vorsicht zu genießen. Während der Restriktionsdiät sollten sie ganz vermieden werden. Diese Polyole auf den Zutatenlisten von Fertigprodukten zu identifizieren, ist eine Herausforderung. Es gibt eine ganze Menge von ihnen und es werden unterschiedliche Bezeichnungen verwendet:
Xylitol (Xylit) E967, Maltitol (Maltit) E965, Sorbitol (Sorbit) E420, Mannitol (Mannit) E421, Erythritol (Erythrit) E968, Lactitol (Lactit) E966 und Isomaltol (Isomalt) E953.
Neben industriell hergestellten Lebensmitteln, die Polyole enthalten, verzichtest du während der Restriktionsdiät auf Obstsorten, die Sorbit enthalten – und das sind die meisten: Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen, Pflaumen, Kirschen, Beeren und Wassermelonen, und auf einige Gemüsesorten: Avocado, Blumenkohl, Sellerie, Schneeerbsen, Süßkartoffeln und Pilze.
Ganz musst du nicht auf Obst verzichten: In Ananas, Bananen, Orangen und Kiwis ist nämlich kein Sorbit enthalten. Und viele Gemüsesorten enthalten nur sehr geringe Mengen von Sorbit, auch die darfst du während der Retraktionsphase essen: Blattsalate, Spinat, Gurken, Paprika, Zucchini, Tomaten, Karotten, Brokkoli, Grünkohl.
Im besten Fall haben deine Symptome nach diesen vier Wochen stark nachgelassen.
Wenn du nach der Restriktionsphase weiterhin Beschwerden hast.
Hast du vier Wochen auf Lebensmittel mit viel Sorbit und anderen Polyolen verzichtet und deine Verdauungsbeschwerden dauern an, sind bei dir möglicherweise noch eine oder mehrere weitere Unverträglichkeiten im Spiel. Das solltest du prüfen. Es sind Unverträglichkeiten gegenüber zwei oder mehreren Kohlenhydraten und Zuckerarten möglich, neben Sorbit auch gegenüber Fructose, Laktose oder Fruktan.
Eine weitere Ursache für die anhaltenden Beschwerden könnte SIBO sein – eine sogenannte „Fehlbesiedelung” des Dünndarms durch Bakterien, die dort nicht hingehören. Auch ob du an SIBO leidest, kannst du mit einem unserer Atemtests feststellen.
Die Wiedereinführung von Lebensmitteln
Auch wenn bei dir eine Sorbit-Unverträglichkeit besteht, musst du nicht auf Dauer und komplett auf Lebensmittel mit hohem Sorbitgehalt verzichten. Die Toleranzschwellen sind bei den Betroffenen individuell und für jedes einzelne Lebensmittel sehr unterschiedlich.
Nach der vierwöchigen strengen Restriktion startest du daher eine neue Phase. In dieser Phase findest du deine persönliche Toleranzschwelle für jedes kritische Lebensmittel. Das machst du, indem du alle kritischen Lebensmittel einzeln nacheinander wieder in deine Ernährung einführst. Dabei fängst du jeweils mit einer kleinen Menge an, beispielsweise einer halben Avocado, und steigerst in einem Abstand von mindestens einem Tag die Menge, auf zwei Drittel Avocado, dann auf anderthalb Avocados usw. – bis zu der Menge, bei der du Beschwerden bemerkst. Damit hast du deine Toleranzschwelle für dieses Lebensmittel herausgefunden – beispielsweise anderthalb Avocados. Die notierst du dir und führst das nächste Lebensmittel wieder ein. Am Ende der Testphase hast du einen individuellen Diätplan, an den du dich fortan halten kannst. Er erlaubt dir trotz deiner Unverträglichkeit weiterhin die ganze Vielfalt an Lebensmitteln zu genießen.