Diagnose einer Sorbit-Intoleranz

Diagnose einer Sorbit-Intoleranz

Vorsicht bei der Selbstdiagnose

Obst gehört zu einer ausgewogenen Ernährung. Doch manche Menschen bekommen nach dem Genuss von Früchten regelmäßig Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder auch Blähungen. Betroffene stoßen bei der Internetrecherche schnell auf eine Fruktose-Unverträglichkeit als mögliche Ursache, denn Fruktose ist in allen Obstsorten enthalten. Doch mit dieser Selbstdiagnose könnten sie falsch liegen, denn in vielen Früchten ist auch Sorbit enthalten. Und auch gegenüber Sorbit sind Unverträglichkeiten verbreitet.

Bevor du also nach einer Selbstdiagnose vielleicht unnötigerweise auf gesunde und leckere Lebensmittel verzichtet, empfehlen wir, zunächst zu klären, ob eine Fruktose-Unverträglichkeit oder eine Sorbit-Unverträglichkeit die Ursache für deine Beschwerden ist. Hast du die richtige Diagnose, kannst du die richtigen Maßnahmen ergreifen, um deine Beschwerden zu lindern.



Wie finde ich heraus, ob ich eine Sorbit-Unverträglichkeit habe?


Mit Sorbit-Atemtest findest du bequem zu Hause heraus, ob eine Sorbit-Unverträglichkeit deine Beschwerden verursacht. Die Tests werden von Profis in unserem Labor ausgewertet.

So funktioniert der Atemtest: Ein Testkit besteht aus mehreren Probenröhrchen für deine Atemluft. Zunächst entnimmst du eine Atemluftprobe auf nüchternen Magen. Dann trinkst du eine hoch konzentrierte Sorbitlösung. Anschließend nimmst du im Abstand von 30 Minuten weitere Atemluftproben. Durch die Messung des Gehalts an Wasserstoff und Methan in deinen Atemluftproben kann unser Labor erkennen, wie dein Körper auf das Sorbit reagiert, ob er es normal verdaut oder ob es im Dickdarm von Bakterien zersetzt wird.

Gleichzeitig notierst du auf einem Testprotokoll, ob du nach dem Trinken der Sorbitlösung körperliche Reaktionen wahrgenommen hast. Deine Atemluftproben schickst du anschließend zusammen dem Testprotokoll an unser Labor. Innerhalb weniger Tage erhältst du unseren Befund.

Ist der Befund des Sorbit-Atemtests negativ, hast du also keine Sorbit-Intoleranz, darfst du neben Sorbit auch andere Zuckeraustauschstoffe essen, zum Beispiel Isomalt, Mannit, Xylit, Maltit, Lactit in Lebensmitteln wie zuckerfreien Süßigkeiten, Kaugummis, Marmeladen und Diabetiker-Produkten. Doch  wenn du es noch nicht getan hast, solltest du jetzt überprüfen, ob es das Fruktan ist, das deine Beschwerden nach dem Genuss von Obst verursacht.

Sorbit und Fruktose

Da Sorbit und Fruktose sich ähnlich sind, ist es nicht leicht festzustellen, welche Unverträglichkeit vorliegt. Wie Sorbit ist auch Fruktose eine Zuckerart und ein Kohlenhydrat. Es ist in allen Obstsorten und in industriell hergestellten Lebensmitteln enthalten – oft gemeinsam mit Sorbit. Und auch gegenüber Fruktose können Menschen Unverträglichkeiten entwickeln. Die Symptome von Fruktose- und Sorbit-Unverträglichkeit ähneln sich. Die gegenüber Sorbit treten meist schneller auf und auch nach dem Verzehr von kleinen Mengen.

Wenn du nach dem Genuss von Obst, Fruchtsäften, Limonade oder Süßigkeiten Verdauungsbeschwerden hast, kann also sowohl eine Sorbit- als auch eine Fruktose-Intoleranz vorliegen.

Wir empfehlen daher, zusammen mit einem Sorbit-Atemtest auch einen Fruktose-Atemtest durchzuführen. Denn nur wenn du weißt, ob du an einer Unverträglichkeit gegenüber einer der beiden Zuckerarten leidest, kannst du deine Ernährung zielgenau darauf einstellen.

Die meisten Obstsorten enthalten beide Stoffe, Sorbit und Fruktose: Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Kirschen und  Beeren.

Es gibt einige Früchte, die Fruktose enthalten, aber kein Sorbit: Ananas, Banane, Orange, Kiwi, Avocado.

Auf der anderen Seite gibt es Gemüsesorten, die Sorbit enthalten, aber keine Fruktose:

Aubergine, Brokkoli, grüne Bohnen, Rosenkohl.

Auch in vielen süß oder fruchtig schmeckenden Produkten der Lebensmittelindustrie sind Sorbit und Fruktan einzeln oder gemeinsam enthalten.

Weitere möglich Ursachen für Verdauungsbeschwerden

Fallen sowohl ein Fruktose- als auch ein Sorbit-Atemtest negativ aus, können wir also keine Intoleranz gegenüber einem der beiden Kohlenhydrate feststellen, kannst du wieder ohne Bedenken Obst genießen. Aber du hast immer noch Magen-Darm-Probleme und möchtest die Ursache herausfinden.  Wir empfehlen dann, weitere mögliche Ursachen zu prüfen.

Weitere Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten


Auch Unverträglichkeiten gegenüber den Kohlenhydraten Gluten und Fruktan oder Laktose lassen sich unkompliziert anhand der Atemtests diagnostizieren, die du auf unserer Seite erhältst. Bist du nicht sicher, welche Unverträglichkeit und damit welcher Atemtest bei dir in Betracht kommt, dann hilft dir unser Quiz.

Für eine weitere mögliche Unverträglichkeit, nämlich die gegenüber Kohlenhydraten in Hülsenfrüchten, Bohnen und Nüssen, gibt es keinen Test. Wenn du wissen willst, ob eine solche Unverträglichkeit besteht, verzichtest du vier Wochen lang auf sämtliche Hülsenfrüchte. Verschwinden die Beschwerden oder lassen deutlich nach, deutet das auf eine entsprechende Unverträglichkeit hin.

SIBO 

Kann keine Nahrungsmittelunverträglichkeit festgestellt werden, kommt SIBO als Ursache für die Verdauungsbeschwerden in Betracht. Mit diesem Kürzel wird eine sogenannte „Fehlbesiedelung” durch Bakterien im Dünndarm bezeichnet. Bakterien spielen im Dickdarm eine wichtige Rolle bei unserer Verdauung. Wenn Bakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm gelangen, spricht man von SIBO. Auch SIBO verursacht Magen-Darm-Problemen wie starke Blähungen –  besonders nach dem Genuss bestimmter Kohlenhydrate. Ob du an SIBO leidest, kannst du mit unserem SIBO- Atemtest feststellen.

Reizdarmsyndrom 

Diagnostizieren wir über unsere Atemtests weder Nahrungsmittel-unverträglichkeiten noch SIBO, könnte das Reizdarmsyndrom die Ursache für deine Verdauungsbeschwerden sein. Das Reizdarmsyndrom ist eine chronische Verdauungsstörung, bei der Betroffene unter Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung leiden. Die genauen Ursachen sind noch nicht abschließend erforscht. Es gibt keine Tests, mit denen ein Reizdarmsyndrom nachgewiesen werden kann. Die Diagnose erfolgt durch ein Ausschlussverfahren. Das heißt, es werden zunächst alle anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen – neben Nahrungsunverträglichkeiten oder SIBO sind das beispielsweise organische Erkrankungen. Betroffene können mit einem ganzheitlichen Ansatz ihre Symptome dauerhaft lindern und ihre Lebensfreude wiedergewinnen. Wir empfehlen das Darmcoaching Vagusway, das einen solchen Ansatz erfolgreich praktiziert.

Geschrieben von: Bahtier Kurbanov