Hepatitis C verstehen: Ansteckung, Symptome und moderne Behandlungsmöglichkeiten

Hepatitis C verstehen: Ansteckung, Symptome und moderne Behandlungsmöglichkeiten

Hepatitis C ist eine Infektionskrankheit, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) übertragen wird und vor allem die Leber betrifft. Viele Betroffene bemerken lange Zeit keine Beschwerden, sodass die Erkrankung häufig erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird. Eine frühzeitige Diagnostik kann jedoch helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit langfristig zu schützen.

In diesem Artikel erfährst Du:

  • wie Hepatitis C übertragen wird,

  • welche Symptome auftreten können,

  • wie die Diagnose erfolgt,

  • welche Therapieoptionen es heute gibt

  • und warum ein gezielter Test sinnvoll sein kann.

Was ist Hepatitis C?

Hepatitis C ist eine Form der Virushepatitis, die durch das HCV ausgelöst wird. Das Virus befällt hauptsächlich die Leber und kann dort Entzündungen hervorrufen. In vielen Fällen verläuft die Infektion zunächst unbemerkt und wird nur durch eine Blutuntersuchung entdeckt.

Übertragungswege:

  • Kontakt mit infiziertem Blut (z. B. durch gemeinsam genutzte Spritzen, nicht-sterile medizinische Instrumente)

  • Bluttransfusionen (vor 1992)

  • Tattoo- oder Piercing-Studios mit unzureichender Hygiene

  • sehr selten: übertragbar bei Geburt oder durch Sexualkontakte mit Blutkontakt

Hepatitis C ist nicht durch Husten, Küssen oder gemeinsamen Essgeschirr übertragbar.

Wie häufig ist Hepatitis C?

In Deutschland leben laut Schätzungen rund 300.000 Menschen mit einer chronischen Hepatitis C, viele davon ohne es zu wissen. Die Dunkelziffer ist hoch, weil die Erkrankung oft jahrelang ohne klare Symptome verläuft. Daher ist es wichtig, Risikogruppen gezielt zu informieren und Testungen anzubieten.

Symptome einer Hepatitis-C-Infektion

Die Beschwerden sind häufig unspezifisch oder fehlen ganz. Mögliche Symptome sind:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit

  • Konzentrationsprobleme ("Nebelgefühl")

  • Oberbauchschmerzen

  • Appetitverlust

  • Gelenkschmerzen

  • Dunkler Urin, heller Stuhl

  • Gelbfärbung der Haut oder Augen (in späteren Stadien)

Wichtig: Diese Symptome können auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten. Ein Laborwert allein reicht nicht für eine sichere Diagnose. Bei Verdacht ist eine gezielte Testung notwendig.

Wie verläuft Hepatitis C?

Nach der Ansteckung kann die Erkrankung in zwei Formen verlaufen:

Akute Hepatitis C

  • tritt innerhalb der ersten 6 Monate nach Infektion auf

  • oft symptomlos oder mit grippeähnlichen Beschwerden

  • bei etwa 20–30 % heilt die Infektion spontan aus

Chronische Hepatitis C

  • bleibt die Infektion bestehen, spricht man nach 6 Monaten von einer chronischen Form

  • die Leber wird dauerhaft belastet

  • erhöhtes Risiko für Leberzirrhose, Leberkrebs oder Leberversagen

Wie wird Hepatitis C diagnostiziert?

Ein erster Hinweis ergibt sich oft durch erhöhte Leberwerte (z. B. GPT, GGT). Die gesicherte Diagnose erfolgt durch:

  • Anti-HCV-Test: Nachweis von Antikörpern gegen das Hepatitis-C-Virus

  • HCV-RNA-Test: Bestätigung der aktiven Virusvermehrung (bei positivem Antikörpernachweis)

Bei uns kannst Du den Anti-HCV-Test als kapillaren Blutproben bequem zu Hause sammeln. Das Ergebnis wird ärztlich ausgewertet und eingeordnet. Bei Bedarf empfehlen wir eine weiterführende Diagnostik bei Spezialist:innen.

Wer sollte sich testen lassen?

Ein Hepatitis-C-Test ist sinnvoll, wenn Du:

  • in der Vergangenheit eine Bluttransfusion erhalten hast (vor 1992)
  • Drogen konsumiert oder Spritzen geteilt hast

  • Tattoos oder Piercings unter unsicheren Bedingungen erhalten hast

  • unklare Leberwertveränderungen hast

  • anhaltende Müdigkeit oder Oberbauchbeschwerden bemerkst

Behandlung bei Hepatitis C

Früher war die Therapie langwierig und belastend. Heute gibt es moderne Medikamente, die sehr gut verträglich sind und gezielt gegen das Virus wirken. Die Behandlung erfolgt über mehrere Wochen und wird in der Regel von Fachärzt:innen für Gastroenterologie oder Hepatologie begleitet.

Wichtige Fakten zur Therapie:

  • erfolgt meist mit sogenannten DAAs (Direct Acting Antivirals)

  • Behandlung dauert meist 8 bis 12 Wochen

  • Heilung ist bei frühzeitiger Therapie in vielen Fällen möglich

Ansteckungsrisiko: Wie schützt man sich?

Die Ansteckungswahrscheinlichkeit im Alltag ist sehr gering, solange kein direkter Blutkontakt besteht. Wichtig sind:

  • keine gemeinsam benutzten Spritzen, Rasierer, Zahnbürsten

  • bei medizinischen Eingriffen auf Hygiene achten

  • bei Tattoo/Piercing-Studios auf Zertifizierungen achten

  • beim Sexualkontakt ggf. Schutz verwenden

Fazit

Hepatitis C ist eine ernstzunehmende, aber behandelbare Virusinfektion. Da sie lange ohne Symptome verlaufen kann, ist das Bewusstsein für die Erkrankung besonders wichtig. Ein gezielter Labortest kann dabei helfen, frühzeitig Klarheit zu gewinnen.

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Hinweis: Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden solltest Du immer medizinischen Rat einholen.

Geschrieben von: Bahtier Kurbanov