Laktoseintoleranz - Therapie
Laktose-Intoleranz bedeutet, dass man viele Lebensmitteln nicht verträgt. Der Milchzucker ist in fast allen Milchprodukten enthalten. Essen Betroffene laktosehaltige Lebensmittel, folgen regelmäßig Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen.
Eine Heilung von Laktose-Intoleranz, auch Laktose-Unverträglichkeit genannt, ist nicht möglich. Doch Betroffene können ihre Beschwerden deutlich lindern, indem sie ihre Ernährung anpassen. Die gute Nachricht: Ein kompletter Verzicht auf alle laktosehaltigen Lebensmittel ist nicht nötig.
Bevor du eine gezielte Diät angehst, solltest du zunächst über einen Atemtest sicherstellen, ob bei dir tatsächlich eine Laktoseintoleranz vorliegt.
Die Restriktionsphase – auf Laktose weitgehend verzichten.
Wurde bei dir eine Laktoseintoleranz festgestellt, empfehlen wir dir eine Diät: Für etwa vier Wochen verzichtest du dabei auf alle Milchprodukte mit einem hohen Anteil an Laktose. Das ist die sogenannte „Restriktionsphase”.
Auf diese Lebensmittel verzichtest du:
- Milch von Schafen, Kühen, Ziegen und Büffeln, auch fettarm oder fettfrei, Sahne, Milchpulver, Kondensmilch.
- Butter, Hüttenkäse, Eis, Frischkäse, Weichkäse, Mozzarella, Schlagsahne, Joghurt.
- Gerichte mit Milch - oder Sahnesoßen
- Milchbrot, Cracker, Muffins, Kekse, Waffeln, Pfannkuchen, Milchschokolade, Eiscreme sowie andere Backwaren oder Desserts, die Milch verwenden.
Du musst aber auch während dieser Phase nicht ganz auf Milchprodukte verzichten. Hartkäse oder mehr als sechs Monate gereifter Käse enthält wenig oder keine Laktose mehr Außerdem werden alle Milchprodukte im Handel auch laktosefrei angeboten: Milch, Sahne, Quark und Käse. Soja oder Hafermilch sind natürlich auch unproblematisch. Du musst dich also nicht sehr einschränken.
Eine Studie hat gezeigt, dass die Symptome bei der Hälfte der Betroffenen nach den vier Wochen Restriktion stark nachließen.
Wenn du nach der Restriktionsphase weiterhin Beschwerden hast.
Hast du vier Wochen auf Lebensmittel mit viel Laktose verzichtet und deine Verdauungsbeschwerden dauern an, sind bei dir möglicherweise noch eine oder mehrere weitere Unverträglichkeiten im Spiel. Das solltest du prüfen. Es sind Unverträglichkeiten gegenüber zwei oder mehreren Kohlenhydraten und Zuckerarten möglich, neben Milchzucker auch gegenüber Sorbit, Fructose oder Gluten/Fruktanen.
Eine weitere Ursache für die anhaltenden Beschwerden könnte SIBO sein – eine sogenannte „Fehlbesiedelung” des Dünndarms durch Bakterien, die dort nicht hingehören. Auch ob du an SIBO leidest, kannst du mit einem unserer SIBO-Tests feststellen.
Die Wiedereinführung von Lebensmitteln
Auch wenn bei dir eine Laktose-Unverträglichkeit besteht, musst du nicht auf Dauer und komplett auf Lebensmittel mit hohem Laktosegehalt verzichten. Die Toleranzschwellen sind bei den Betroffenen individuell und für jedes einzelne Lebensmittel sehr unterschiedlich.
Nach der vierwöchigen strengen Restriktion startest du daher eine neue Phase. In dieser Phase findest du deine persönliche Toleranzschwelle für jedes kritische Lebensmittel. Das machst du, indem du alle laktosehaltigen Milchprodukte einzeln nacheinander wieder in deine Ernährung einführst. Dabei fängst du jeweils mit einer kleinen Menge an und erhöhst sie von Tag zu Tag. Du fängst beispielsweise mit einem halben Glas Milch an, steigerst auf zwei Drittel und am dritten Tag auf anderthalb Gläser usw. – bis zu der Menge, bei der du Beschwerden bemerkst. Damit hast du deine Toleranzschwelle für Milch herausgefunden. Die notierst du dir und führst das nächste Lebensmittel wieder ein. Am Ende der Testphase hast du einen individuellen Diätplan, an den du dich fortan halten kannst. Er erlaubt dir trotz deiner Unverträglichkeit weiterhin die ganze Vielfalt an Lebensmitteln zu genießen.