Laktoseintoleranz - Symptome
Milchprodukte sind schwer zu vermeiden. Sie sind in vielen Lebensmitteln enthalten und kommen in fast jeder Mahlzeit vor, vom Müsli am Morgen über die Sahnesoße zum Mittagessen, den Schokoriegel zwischendurch bis zum Käsebrot am Abend. Folgen auf den Verzehr regelmäßig Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen, schränkt das den Genuss am Essen stark ein. Betroffene stoßen schnell auf eine Laktose-Unverträglichkeit als eine mögliche Ursache. Das liegt nahe, denn Laktose ist in fast allen Milchprodukten enthalten.
Was ist Laktose?
Laktose, auch Milchzucker genannt, ist ein natürlicher Zucker, der in Milch und Milchprodukten vorkommt. Um Laktose zu verdauen, muss unser Körper im Dünndarm das Enzym Laktase produzieren, das die Laktose in ihre Bestandteile Glukose und Galaktose aufspaltet, die dann als Energiequellen genutzt werden können.
Laktose kommt vor allem in der Milch von Säugetieren vor, in Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch, sowie in der Muttermilch. Milchprodukte wie Joghurt, Käse und Sahne enthalten ebenfalls Laktose, allerdings in unterschiedlichen Mengen.
Bei den meisten Menschen ist die Laktaseproduktion im Säuglingsalter hoch, um die Laktose in der Muttermilch zu verdauen. Mit zunehmendem Alter kann die Produktion jedoch abnehmen, was bei vielen Menschen zu einer Laktoseintoleranz führt.
Was ist Laktose-Intoleranz?
Menschen mit Laktoseintoleranz sind nicht in der Lage, Laktose richtig zu verdauen. Das passiert, wenn der Körper nicht genügend Laktase produziert.
Bei Laktoseintoleranz gelangt die ungespaltene Laktose in den Dickdarm, wo sie von Bakterien zersetzt wird. Diese Fermentation verursacht Beschwerden wie Blähungen, Bauchkrämpfe und Schmerzen, Durchfall, Völlegefühl und Übelkeit. Diese Symptome treten meist in einem Zeitraum zwischen 30 Minuten und zwei Stunden nach dem Konsum laktosehaltiger Lebensmittel auf.
Formen der Laktose-Intoleranz
Bei den meisten Menschen nimmt die Laktaseproduktion in zunehmendem Alter allmählich
ab, besonders in Regionen, in denen Milch traditionell keine Hauptnahrungsquelle ist – in Asien, Afrika und Südamerika. Nur in Europa, insbesondere in Nordeuropa, passiert das aufgrund eines evolutionären Anpassungsprozesses weniger häufig.
Laktoseintoleranz kann auch infolge von Erkrankungen oder Schäden am Dünndarm, wie etwa Zöliakie oder Morbus Crohn entstehen, manchmal auch nur vorübergehend.
Bei einer seltenen genetischen Form von Laktose-Intoleranz produzieren Betroffene von Geburt an keine Laktase.
Milchprodukte ohne Laktose
Zum Glück für Menschen mit Laktoseintoleranz gibt es Milchprodukte, die so verarbeitet wurden, dass sie wenig oder keine Laktose mehr enthalten. Hartkäse oder mehr als sechs Monate gereifter Käse hat kaum noch Laktose, da sie durch die Fermentation während des Reifeprozesses abgebaut wird.
Butter enthält nur sehr geringe Mengen Laktose, da bei der Herstellung hauptsächlich das Milchfett zurückbleibt. Menschen mit leichter Laktoseintoleranz vertragen Butter oft gut.
Auch Joghurt enthält oft nur geringe Mengen Laktose, da ein Teil der Laktose bei der Fermentation abgebaut wird. Probiotische Bakterien im Joghurt helfen außerdem, die Laktoseverdauung zu unterstützen. Daher vertragen viele Menschen mit Laktoseintoleranz kleine Mengen Joghurt.
Für Menschen mit Laktoseintoleranz werden laktosefreie Milchprodukte auch extra hergestellt. Milch, Sahne, Joghurt, Quark und Käse werden durch die Zugabe von Laktase-Enzymen laktosefrei gemacht. Dieses Enzym spaltet die Laktose bereits während der Produktion in Glukose und Galaktose gespalten, die beide leicht verdaulich sind und keine Symptome bei laktoseintoleranten Personen verursachen.
Wie finde ich heraus, ob ich an einer Laktose-Unverträglichkeit leide?
Wer Milchprodukte nicht verträgt, tippt schnell auf eine Laktoseintoleranz. Viele Betroffene verzichten nach einer entsprechenden Selbstdiagnose auf Milchprodukte. Oft hören die Beschwerden in der Folge nicht auf – weil die Selbstdiagnose falsch war oder weil die Diäten nicht richtig durchgeführt wurden.
Warum du nicht auf Selbstdiagnosen bauen solltest und wie du mit einem Atemtest Klarheit gewinnst, liest du in unserem Beitrag zur Diagnose von Laktose-Unverträglichkeit.
Über die richtige Diät zur Therapie von Laktose-Unverträglichkeit liest du in diesem Beitrag.