Symptome und Diagnostik einer Gluten- und Fruktan-Intoleranz

Symptome und Diagnostik einer Gluten- und Fruktan-Intoleranz

Getreideprodukte begleiten uns durch den Tag, vom Croissant zum Frühstück über Pasta zum Mittag, ein Stück Kuchen am Nachmittag bis zum Käsebrot am Abend. Folgen nach den Mahlzeiten regelmäßig Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen, schränkt das den Genuss am Essen stark ein. Eine mögliche Ursache für diese Probleme ist eine Fruktan-Unverträglichkeit.


Was sind Gluten und Fruktane und wo ist es drin?

Gluten (Protein) und Fruktane (Kohlenhydrat, also Zuckermolekül) sind einzeln betrachtet zwei unterschiedliche Ernährungsbausteine, hängen aber in der Ernährung stark miteinander zusammen und müssen ganzheitlich betrachtet werden. Beide Nährstoffe kommen in Getreideprodukte wie z.B. in Weizen, Rogen, Gerste vor. Fruktane kommen zusätzlich in einigen Gemüsesorten vor. Fruktane gehören zu einer Gruppe von schwer verdaulichen Kohlenhydraten, den sogenannten FODMAPs, die bei manchen Menschen Magen-Darm-Beschwerden auslösen.

Diese Lebensmittel enthalten Fruktane:
  • Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck, Pasta aus Weizen, Roggen und Gerste
  • Zwiebeln, Knoblauch, Lauch
  • Artischocken, Spargel, Topinambur, Schwarzwurzeln, Chicorée, Zichorienwurzel

 

Was ist eine Gluten- und Fruktan-Intoleranz?

Menschen mit Gluten- und Fruktan-Intoleranz können Gluten und Fruktane nicht richtig verdauen. Sie leiden oft unter Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung, nachdem sie gluten- und fruktanreiche Lebensmittel gegessen haben. Diese Unverträglichkeiten treten häufig im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom auf.

Warum ist die Verdauung von Fruktanen problematisch?

Der menschliche Körper besitzt keine Enzyme, um Fruktane direkt zu verdauen. Fruktane gelangen unverdaut in den Dickdarm, wo sie von Darmbakterien fermentiert, also zersetzt werden. Dabei entstehen Gase wie Wasserstoff und Methan, die Blähungen, Druckgefühle und andere Beschwerden auslösen können.

Warum ist Gluten schwer verdaulich?

Gluten ist ein komplexes Protein, das aus schwer abbaubaren Aminosäureketten besteht. Vor allem Gliadin, ein Bestandteil von Gluten, wird nur unvollständig von den Verdauungsenzymen zerlegt. Bei empfindlichen Personen können diese nicht vollständig abgebauten Fragmente Entzündungen oder Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Zudem kann Gluten die Darmbewegung beeinflussen und so Verdauungsbeschwerden verstärken.

Was ist Zöliakie?

Zöliakie ist eine autoimmune Erkrankung, die durch Gluten ausgelöst wird. Im Gegensatz zu einer Glutenintoleranz, die durch Verdauungsprobleme gekennzeichnet ist, handelt es sich bei Zöliakie um eine Immunreaktion des Körpers. Das Immunsystem greift bei Zöliakie die Dünndarmschleimhaut an, sobald Gluten aufgenommen wird. Dies führt zu Entzündungen und Schäden an den Darmzotten, den Strukturen, die für die Nährstoffaufnahme verantwortlich sind.

Zöliakie darf nicht mit einer Glutenintoleranz verwechselt werden. Während eine Intoleranz vorübergehend oder dosisabhängig auftreten kann, führt Zöliakie bereits bei kleinsten Mengen Gluten zu einer Immunreaktion und langfristigen Schäden, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt. Eine strikte glutenfreie Ernährung ist bei Zöliakie zwingend notwendig, während bei einer Intoleranz oft eine Reduzierung ausreicht.

Rolle der Darmflora und Darmbewegung

Die Zusammensetzung der Darmflora spielt eine entscheidende Rolle. Manche Menschen verfügen über Bakterien, die Gluten und Fruktane effizienter abbauen. Bei anderen führt die Fermentation zu einer stärkeren Gasbildung und ausgeprägteren Beschwerden.

Auch eine gestörte Darmbewegung (Peristaltik) kann zu Unverträglichkeiten beitragen. Wenn die Nahrung länger im Verdauungstrakt verbleibt, haben die Bakterien mehr Zeit, Gluten und Fruktane zu fermentieren, was die Produktion von Gasen und somit die Beschwerden erhöht.

Wie finde ich heraus, ob ich an einer Fruktan- oder Gluten-Unverträglichkeit leide?

Wer Getreideprodukte nicht verträgt, steht oft vor der Frage, welche Ursache den Beschwerden zugrunde liegt. Die Symptome können auf eine Fruktan-Intoleranz, Zöliakie oder eine Gluten-Unverträglichkeit hindeuten. Da sich die Beschwerden ähneln, ist eine klare Diagnose entscheidend – Selbstdiagnosen führen hier häufig in die Irre.

Fruktan-Intoleranz diagnostizieren

Fruktane sind unverdauliche Kohlenhydrate, die im Dickdarm von Bakterien fermentiert werden. Dies führt bei empfindlichen Personen zu Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall. Mit einem Inulin-Atemtest, der speziell auf die Fermentation von Fruktanen reagiert, kannst du die Ursache für diese Beschwerden abklären. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag zur Diagnose von Fruktan-Intoleranz.

Zöliakie und Gluten-Unverträglichkeit abgrenzen

  • Zöliakie ist eine autoimmune Erkrankung, die eindeutig diagnostiziert werden kann – zum Beispiel durch einen Bluttest auf spezifische Antikörper und eine Dünndarmbiopsie. Eine Zöliakie erfordert zwingend eine lebenslange glutenfreie Ernährung. 

  • Gluten-Unverträglichkeit hingegen ist schwieriger zu diagnostizieren. Derzeit gibt es keine spezifischen Tests, um sie nachzuweisen. Die Vorgehensweise beruht auf einem Ausschlussprinzip: Zunächst werden andere Ursachen wie Zöliakie oder Fruktan-Intoleranz ausgeschlossen. Anschließend erfolgt eine diätetische Restriktion von Gluten, gefolgt von einer gezielten Provokation, bei der Gluten wieder eingeführt wird. Wenn sich die Symptome verbessern und nach der Wiedereinführung erneut auftreten, ist eine Gluten-Unverträglichkeit wahrscheinlich.

Richtige Diät bei Fruktan-Intoleranz

Sollten die Beschwerden auf eine Fruktan-Intoleranz zurückzuführen sein, kann eine gezielte Anpassung der Ernährung helfen. Tipps und Hinweise für die richtige Diät findest du in unserem Beitrag zur Therapie von Fruktan-Unverträglichkeit.

 

Möchtest du auf Nummer sicher gehen?

Die Diagnostik von Beschwerden wie Fruktan- oder Gluten-Unverträglichkeit kann komplex und verwirrend sein. Wenn du unsicher bist, ob du alleine den richtigen Weg findest, oder bisherige Untersuchungen und Behandlungen ohne Erfolg geblieben sind, sind wir für dich da.

Unser individuelles Therapiekonzept bietet eine ganzheitliche Herangehensweise, bei der die Diagnostik von Zöliakie, Fruktan-Intoleranz und Gluten-Unverträglichkeit integriert ist. Mit speziellen Tests, gezielten Ernährungsanalysen und persönlicher Begleitung klären wir die Ursache deiner Beschwerden und entwickeln eine maßgeschneiderte Therapie für dich.

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Geschrieben von: Bahtier Kurbanov