Diätbehandlung bei Fruktan-Intoleranz

Diätbehandlung bei Fruktan-Intoleranz

Fruktane gehören zu einer Gruppe von schwer verdaulichen Kohlenhydraten. Essen Menschen, die von Fruktan-Intoleranz betroffen sind, Brot, Nudeln oder Gebäck, folgen regelmäßig Verdauungsbeschwerden.

Eine Heilung von Fruktan-Intoleranz, auch Fruktan-Unverträglichkeit genannt, ist nicht möglich. Doch können Betroffene ihre Beschwerden durch gezielte Maßnahmen deutlich lindern, vor allem durch eine Anpassung ihrer Ernährung. Die gute Nachricht: Ein kompletter Verzicht auf alle fruktanhaltigen Lebensmittel ist nicht nötig.

Bevor du jedoch eine gezielte Diät angehst, solltest du zunächst über einen Inulin-Atemtest sicherstellen, ob bei dir tatsächlich eine Fruktanintoleranz vorliegt.

 

 

Die Restriktionsphase – auf Fruktane weitgehend verzichten.

Wurde bei dir eine Fruktanintoleranz diagnostiziert, empfehlen wir dir eine Diät: Für etwa vier Wochen verzichtest du dabei auf Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Fruktane. Das ist die sogenannte „Restriktionsphase”.

Auf diese Lebensmittel verzichtest du während dieser Zeit:

  • Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck und Nudeln aus Weizen, Roggen und Gerste
  • Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Schalotten
  • Artischocken, Spargel, Topinambur, Schwarzwurzeln, Chicorée, Zichorienwurzel

Wenn du nach der Restriktionsphase weiterhin Beschwerden hast.

Hast du vier Wochen auf Lebensmittel mit viel Fruktanen verzichtet und deine Verdauungsbeschwerden dauern an, sind bei dir möglicherweise noch eine oder mehrere weitere Unverträglichkeiten im Spiel. Das solltest du prüfen. Es sind Unverträglichkeiten gegenüber zwei oder mehreren Kohlenhydraten und Zuckerarten möglich – neben Fruktan auch gegenüber Milchzucker/Laktose, Sorbit, Fruchtzucker/Fructose.

Eine weitere Ursache für die anhaltenden Beschwerden könnte SIBO sein – eine sogenannte „Fehlbesiedelung” des Dünndarms durch Bakterien, die dort nicht hingehören. Auch ob du an SIBO leidest, kannst du mit einem unserer Atemtests feststellen.

 

Die Wiedereinführung von Lebensmitteln

 Auch wenn bei dir eine Fruktan-Unverträglichkeit besteht, musst du nicht auf Dauer und komplett auf Lebensmittel mit hohem Fruktangehalt verzichten. Die Toleranzschwellen sind bei den Betroffenen individuell und für jedes einzelne Lebensmittel sehr unterschiedlich.

Haben sich nach der vierwöchigen strengen Restriktion deine Beschwerden gelegt, startest du daher eine neue Phase. In dieser Phase findest du deine persönliche Toleranzschwelle für jedes kritische Lebensmittel. Das machst du, indem du alle fruktanhaltigen Getreideprodukte und Gemüsesorten einzeln und nacheinander wieder in deine Ernährung einführst. Dabei fängst du jeweils mit einer kleinen Menge an und erhöhst sie von Tag zu Tag. Du fängst beispielsweise mit einem halben Weizenmehl-Brötchen an, steigerst auf zwei Drittel und am dritten Tag auf anderthalb Brötchen usw.  – bis zu der Menge, bei der du Beschwerden bemerkst. Damit hast du deine Toleranzschwelle für Brötchen herausgefunden. Die notierst du dir und führst das nächste Lebensmittel wieder ein. Am Ende der Testphase hast du einen individuellen Diätplan, an den du dich fortan halten kannst. Er erlaubt dir trotz deiner Unverträglichkeit weiterhin die ganze Vielfalt an Lebensmitteln zu genießen.

 

Ergänzende Maßnahmen bei Fruktanintoleranz

Die individuell abgestimmte, fruktanarme Diät kann durch weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Darmgesundheit begleitet und ergänzt werden. Probiotika und ballaststoffreiche, aber gut verträgliche Lebensmittel wie Haferflocken, Chiasamen oder geschältes Gemüse fördern eine ausgewogene Darmflora und mildern die Fermentation von Fruktanen und lindert so die Verdauungsbeschwerden.

Langsames Essen verlangsamt den Verdauungsprozess und lindern so ebenfalls die Symptome.

Da Stress die Empfindlichkeit des Verdauungstrakts erhöht, helfen Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen.

Akute Blähungen und Bauchschmerzen können mit pflanzlichen Präparaten, zum Beispiel Kümmel- oder Fencheltee, behandelt werden.

Geschrieben von: Bahtier Kurbanov