Behandlung einer Fruktose-Intoleranz
Eine Fruktose-Intoleranz bedeutet, dass man eine Vielzahl von Lebensmitteln nicht verträgt. Fruktose ist in allen Obstsorten, in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln und in geringerer Menge in vielen Gemüsen enthalten. Essen Betroffene fruktosehaltige Lebensmittel, folgen regelmäßig Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Blähungen.
Eine Heilung von Fruktose-Intoleranz, auch Fruktose-Unverträglichkeit genannt, ist derzeit nicht möglich. Doch Betroffene können ihre Beschwerden deutlich lindern, indem sie ihre Ernährung anpassen. Die gute Nachricht: Ein kompletter Verzicht auf alle fruktosehaltigen Lebensmittel ist nicht nötig.
Bevor du eine gezielte Diät angehst, solltest du zunächst über einen Atemtest klären, ob bei dir tatsächlich eine Fruktose-Intoleranz vorliegt.
Die Restriktionsphase – auf Fruktose weitgehend verzichten
Wurde bei dir eine Fruktose-Intoleranz festgestellt, empfehlen wir, für etwa vier Wochen auf Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Fruktose zu verzichten. Das ist die sogenannte „Restriktioinsphase”.
Eine Ausnahme kannst du bei Früchten machen, die Fruktose und Glukose in ungefähr gleicher Menge enthalten wie zum Beispiel Bananen, Grapefruits, Ananas und frische Brombeeren. Diese werden von Menschen mit Fruktose-Unverträglichkeit meistens gut vertragen. Noch besser sieht es bei Lebensmitteln aus, die mehr Glukose als Fruktose enthalten: Karotten, Kürbis, Kartoffeln, Reis und Getreideprodukte.
Auf Lebensmittel, die viel Fruktose aber wenig Glukose enthalten, wie beispielsweise Äpfel, Birnen oder Honig, verzichtest du vier Wochen lang komplett. Bei den meisten Betroffenen bessern sich nach dieser Restriktionsphase die Beschwerden deutlich.
Diese Lebensmittel vermeidest du während der Restriktionsphase:
- Früchte, Fruchtsäfte, Smoothies: Äpfel, Birnen, Nashi-Frucht, Guaven, Mangos, Papayas, Quitten, Sternfrucht (Carambola), Wassermelonen
- Trockenfrüchte: Äpfel, Aprikosen, Johannisbeeren, Datteln, Feigen, Birnen, Pflaumen, Rosinen, Sultaninen
- Pasten und Soßen: Tomatenmark, Chutney, Relish, Pflaumensoße, süßsaure Saucen, Barbecue-Soße
- Honig
- Fruchtsaftgetränke, Limonaden
- Süßstoffe: Maissirup mit hohem Fruktosegehalt, Maissirup-Feststoffe, Fruktose
- Likörweine wie Sherry oder Portwein
Diese fruktosearmen Lebensmittel darfst du während der Restriktionsphase essen:
- Steinobst: Aprikosen, Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen (NB! enthalten Sorbit)
- Beerenfrüchte: Blaubeeren, Brombeeren, Cranberrys, Himbeeren, Erdbeeren
- Zitrusfrüchte: Kumquats, Grapefruits, Zitronen, Limetten, Mandarinen, Orangen, Tangelos
- Andere Früchte: reife Bananen, Jackfrüchte, Kiwis, Passionsfrüchte, Ananas, Rhabarber, Tamarillos
- Mit Glukose gesüßte Energy- und Sportgetränke und Süßwaren. Glukose in Form von Tabletten, Pulver, Sirup.
Wenn du nach der Restriktionsphase weiterhin Beschwerden hast
Hast du vier Wochen auf Lebensmittel mit viel Fruktose verzichtet und deine Verdauungsbeschwerden dauern an, sind bei dir möglicherweise noch eine oder mehrere weitere Unverträglichkeiten im Spiel. Das solltest du prüfen. Es sind Unverträglichkeiten gegenüber zwei oder mehreren Kohlenhydraten und Zuckerarten möglich, neben Fructose auch gegenüber Sorbit, Laktose oder Gluten/Fruktan. Mit unseren Atemtest kannst du klären, ob bei dir neben der Fruktoseintoleranz noch weitere Unverträglichkeiten bestehen. Eine weitere Ursache für die anhaltenden Beschwerden könnte SIBO sein – eine sogenannte „Fehlbesiedelung” des Dünndarms durch Bakterien, die dort nicht hingehören. Auch ob du an SIBO leidest, kannst du mit einem unserer Atemtests feststellen.
Die Wiedereinführung von Lebensmitteln
Auch bei einer Fruktose-Unverträglichkeit musst du nicht auf Dauer und komplett auf Lebensmittel mit hohem Fruktosegehalt verzichten. Die Toleranzschwellen sind bei den Betroffenen individuell und bei jedem einzelnen Lebensmittel sehr unterschiedlich.
Nach der vierwöchigen strengen Restriktion, startest du daher eine neue Phase. In dieser Phase findest du deine persönliche Toleranzschwelle für jedes kritische Lebensmittel. Das machst du, indem du alle kritischen Lebensmittel einzeln nacheinander wieder in deine Ernährung einführst. Dabei fängst du jeweils mit einer kleinen Menge an, beispielsweise einem halben Apfel, und steigerst in einem Abstand von mindestens einem Tag die Menge, auf zwei Drittel, dann anderthalb Äpfel usw. – bis zu der Menge, bei der du Beschwerden bemerkst. Damit hast du deine Toleranzschwelle für dieses Lebensmittel herausgefunden – beispielsweise zweieinhalb Äpfel. Die notierst du dir und führst das nächste Lebensmittel wieder ein. Am Ende der Testphase hast du einen individuellen Diätplan, an den du dich fortan halten kannst. Er erlaubt dir trotz deiner Unverträglichkeit weiterhin die ganze Vielfalt an Lebensmitteln zu genießen.
Du kannst die Verträglichkeit von Fruktose übrigens über deine Toleranzgrenze hinaus erhöhen, indem du die Fruktose durch den Verzehr von Glukose in der gleichen Menge ausbalancierst. Glukose ist unter anderem in Traubenzucker enthalten. Ein Beispiel: Ein Apfel enthält 4,7 Gramm freie Fruktose auf 100 Gramm. Möchtest du also einen Apfel „zu viel” essen, also über deine Toleranzgrenze hinaus, dann könntest du etwa 4,7 Gramm Traubenzucker zusammen mit dem Apfel zu dir nehmen. So sollte es keine Probleme geben.
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